Freitag, 24. April 2009
Zauberhaft circensisch...
... stellt Euch vor, Ihr spaziert an einem lauwarmen Aprilabend am Rheinufer entlang, in den Rheinauen spielen Leute Fußball, palavern auf den Bänken oder ruhen sich einfach nur in der Abendsonne aus. Die Kastanien strecken ihre grazilen Blütenkerzen ins Blau, kleine Kinder rennen zufrieden lärmend über die Wiesen, und plötzlich taucht hinter der nächsten Pflanzung ein Wagen auf, aus Holz, altmodisch weiß und blau bestrichen, mit einer Nummer oben unterm Dach; gleich daneben noch einer, noch einer.. noch...sie stehen da Achse an Achse, in einem geschlossenen Geviert, wie eine Wagenburg im Wilden Westen, die in ihrem Inneren lebt und nach außen hin sichert. Und das tun sie eigentlich auch. Innen lebt es, und mittendrin erhebt sich pompös ein riesiger Pavillon, ein monströses aber fröhliches Zirkuszelt. Neugierig betrittst du diese Welt und bist sofort umringt von bunt gekleideten Gauklern, Händlern und 1000 verlockenden Düften nach Popcorn, gebrannten Mandeln, Zuckerwatte...
So geschehen gestern. Mit zwei geschenkten Karten durften wir eintauchen in dieses grandiose Spektakel. Die Holzbänke hatten was von Shakespeares Theater, mangells Tigern, Löwen und Bären roch es nicht nach Tigern, Löwen und Bären und auch nicht nach Sägemehl, nur nach Mensch, und die Technik, so allgegenwärtig sie auch ist, sorgt hier nur für angenehm verstärkte Effekte dieser so trubeligen und farbenfrohen Welt. Das Programm kommt ohne "laute" Sensationen aus, aber die Artisten zeigen ihre Kunststücke in vollendeter Qualität. Ein Kerl mit riesigem weißen Ballon anfänglich wie eine Mütze auf dem Kopf, dann irgendwann komplett in ihm verschwunden und in mit unterschiedlichsten Körperteilen wieder rausschauend und durch die Gegend hopsend macht den schenkelklopfenden Anfang, dann gibt es einen Jongleur, teppichdrehende Zwillinge, einen Seifenblasen in Excellence produzierenden Scheich, dressierte Pferde mit sichtlich Spaß am Programm, eine Mädchenturntruppe, einen auch gesanglich höchst talentierten dummen August, einen Seilakt zu zweit, bei dem einem wirklich die Luft wegbleibt, einen menschlichen Roboter, Verkleidungskünstler, einen Bruce-Willis-Kraftakt-Verschnitt, der die Ansprüche an die Sixpacks der anwesenden Ehemänner schlagartig um 2000% angehoben hat (bestimmt hat manch eine hat sich daran erinnert, dass sie selbst noch nicht mal über die Schwelle gehoben wurde und mit einem skeptischen Blick auf Papas Plautze lieber wieder das Programm verfolgt...), die Nummerngirls waren hervorragende Tänzerinnen, und immer wieder holte der August Publikum zu seinen verzweifelten Versuchen, auch eine Nummer auf die Bühne zu kriegen, meistens stumm, aber unmissverständlich - ein Brüller!
Ehrlich? Hätte ich die Karten nicht geschenkt bekommen, ich wäre nie auf die Idee gekommen, an einem Freitag abend mit meinem Mann in ein solches Spektakulum zu gehn. Und, ehrlich? Beim nächsten Mal ziehe ich einen Hut an, damit ich den am Ende der Vorstellung ziehen kann!
Mittwoch, 22. April 2009
Bienisch schön...
"Der Nachthimmeldrache raucht Pfeife und pinselt damit Wolken an den Himmel! "
den Satz von der Biene fand ich soooooo traumhaft schön, dass ich den mal zitieren musste!
Ooooooch, Bienchen, dazu gehört dieses Silberlicht in windstillen,sternklaren Nächten, am besten spiegelt es sich in den fast unmerklichen Wellen eines Sees und man liegt in einer Wiese voller Nachtviolen und schaut ihm zu........
da wird mir ganz blümerant...
da muss ich glaub ich mal was malen...
In der Schule war es superlustig, erstens liebe ich solche Veranstaltungen, bei denen man mehr Spaß an den zwischenmenschlichen Verwicklungen hat als am Thema (so ein Haufen Teenager ist ja - vom heutigen Standpunkt - so herrlich berechenbar: man beäugt sich gegenseitig, auf der einen Seite die alteingesessenen, auf der anderen Bank die Neuen, man sieht in den noch so unpolitischen Mimiken sofort, was in denen vorgeht "öööööhhhhh, wie blöd kommt der Streber denn rüber" und "oops, die da sieht hübsch aus, das ist a) "interessant" (Männchen) oder b) "ätzend" (Weibchen). Schön, dass man nicht mehr 16 ist! Meine Tochter entpuppte sich allerdings als gar nicht mal so blöd (nein, auch wenn ich es zu gerne sagen würde, das sind nicht meinen Gene, ich war da immer sehr unbedarft), sie hat sich mit einem Großteil ihrer Grundschulkollegen, die auf dieser Schule sind, schon seit Wochen im Internetschülerportal wieder unterhalten, so dass das gestern ein großes Hallo gab! Schön für sie, so wird der Wechsel nicht ganz so hart...
Und es fand sich zwar kein alter Lehrer mehr, der mich peinlicherweise hätte erkennen können, dafür kenn ich die Hälfte der Eltern (oh Mann)... naja.
Heute ist mein letzter cheffreier Tag, morgen kommt er wieder.
Das freut mich einerseits, kann aber auch ganz schön stressig werden...
Das Wetter soll heute abend wieder besser werden - ich bitte darum!
Und ich glaub, ich werd in der Mittagspause mal an ner Nachtdrachen- Skizze basteln...
den Satz von der Biene fand ich soooooo traumhaft schön, dass ich den mal zitieren musste!
Ooooooch, Bienchen, dazu gehört dieses Silberlicht in windstillen,sternklaren Nächten, am besten spiegelt es sich in den fast unmerklichen Wellen eines Sees und man liegt in einer Wiese voller Nachtviolen und schaut ihm zu........
da wird mir ganz blümerant...
da muss ich glaub ich mal was malen...
In der Schule war es superlustig, erstens liebe ich solche Veranstaltungen, bei denen man mehr Spaß an den zwischenmenschlichen Verwicklungen hat als am Thema (so ein Haufen Teenager ist ja - vom heutigen Standpunkt - so herrlich berechenbar: man beäugt sich gegenseitig, auf der einen Seite die alteingesessenen, auf der anderen Bank die Neuen, man sieht in den noch so unpolitischen Mimiken sofort, was in denen vorgeht "öööööhhhhh, wie blöd kommt der Streber denn rüber" und "oops, die da sieht hübsch aus, das ist a) "interessant" (Männchen) oder b) "ätzend" (Weibchen). Schön, dass man nicht mehr 16 ist! Meine Tochter entpuppte sich allerdings als gar nicht mal so blöd (nein, auch wenn ich es zu gerne sagen würde, das sind nicht meinen Gene, ich war da immer sehr unbedarft), sie hat sich mit einem Großteil ihrer Grundschulkollegen, die auf dieser Schule sind, schon seit Wochen im Internetschülerportal wieder unterhalten, so dass das gestern ein großes Hallo gab! Schön für sie, so wird der Wechsel nicht ganz so hart...
Und es fand sich zwar kein alter Lehrer mehr, der mich peinlicherweise hätte erkennen können, dafür kenn ich die Hälfte der Eltern (oh Mann)... naja.
Heute ist mein letzter cheffreier Tag, morgen kommt er wieder.
Das freut mich einerseits, kann aber auch ganz schön stressig werden...
Das Wetter soll heute abend wieder besser werden - ich bitte darum!
Und ich glaub, ich werd in der Mittagspause mal an ner Nachtdrachen- Skizze basteln...
Dienstag, 21. April 2009
wie herrlich das ist...
...wenn man bei diesem Wetter abends IM HELLEN nach Hause kommt und genüßlich mit einem Glas Roten AUF DER TERRASSE den Tag Revue passieren lassen kann und selbst die Feierabende sich anfühlen wie Wochenende..., die Blüten explodieren, die Fische sind verfressen wie nie, der beste Ehemann von allen ist nicht ständig auf Dienstreisen... mir geht es im Moment so gut, dass das kleine rote Teufelchen hinter meinem linken Ohr schon ständig flüstert "wie lang soll das wohl so bleiben?".. Lange, bitte, kleiner roter Frechdachs, nur noch ein bißchen länger.....
das letzte halbe Jahr war anstrengend genug und ich will auch ganz brav sein,
nur noch ein kleines bißchen länger, nur noch 20 Tage arbeiten und dann haben wir dreieinhalb Wochen frei......
Heute abend werde ich die unheimliche Begegnung der dritten Art haben: nach 27 Jahren (WAS???WIE LANGE IST DAS BITTE HER???) betrete ich das erste Mal wieder meine alte Schule, weil mein lieb Töchterlein sich von allen möglichen ausgerechnet dieses Gymnasium ausgesucht hat...! Wahrscheinlich stolpere ich irgendwo noch über einen längst mumifizierten Lehrer, der mich auch noch erkennt.....
mein Erstgeborener denkt derweil über die Anschaffung eines Eigenvehikels nach. Weil Opa, wenn seiner jetzt demnächst auseinander fällt, ja auch manchmal noch einen braucht (dieser Altruismus! Meine Gene!), steht jetzt der "so-einen-würd-ich-mir-im-Leben-nich-untern-Allerwertesten-tun"Toyata unseres Nachbarn - da vakant - doch zur Diskussion.
Wat auch ein Schnäppchen wäre.
Das von Muttern aber ob "ich-brauch-noch-diverse-Dinge-nicht-für-Ladbergen" Panikkäufen nur schwerlich gesponsort geschweige denn subventioniert werden könnte, auch nicht gegen Werbevertrag per Heckaufkleber
(so lange ist das gar nicht her, dass ich mitleidig lächend diese so originellen Bapperl "sponsored by Daddy" auf der Rückscheibe meines Vordermanns verfolgt hab...) seufz... schon wieder keine Manolo Blahniks diesen Monat (als ob!)...
vielleicht kann ich ja die Abwrackprämie, die ich nicht in Anspruch nehmen werde, weil mein Traumauto seither genau 2500,- Euronen teurer ist (warum kommt mir diese Zahl nur so bekannt vor???), für die Ankurbelung der spätpubertären Motorisationsquote und der Entlastung für Mamataxi- und anschließend Mama-Tanke-geschädigte Alt-Mütter in Anspruch nehmen? Wahrscheinlich wieder nicht……
das letzte halbe Jahr war anstrengend genug und ich will auch ganz brav sein,
nur noch ein kleines bißchen länger, nur noch 20 Tage arbeiten und dann haben wir dreieinhalb Wochen frei......
Heute abend werde ich die unheimliche Begegnung der dritten Art haben: nach 27 Jahren (WAS???WIE LANGE IST DAS BITTE HER???) betrete ich das erste Mal wieder meine alte Schule, weil mein lieb Töchterlein sich von allen möglichen ausgerechnet dieses Gymnasium ausgesucht hat...! Wahrscheinlich stolpere ich irgendwo noch über einen längst mumifizierten Lehrer, der mich auch noch erkennt.....
mein Erstgeborener denkt derweil über die Anschaffung eines Eigenvehikels nach. Weil Opa, wenn seiner jetzt demnächst auseinander fällt, ja auch manchmal noch einen braucht (dieser Altruismus! Meine Gene!), steht jetzt der "so-einen-würd-ich-mir-im-Leben-nich-untern-Allerwertesten-tun"Toyata unseres Nachbarn - da vakant - doch zur Diskussion.
Wat auch ein Schnäppchen wäre.
Das von Muttern aber ob "ich-brauch-noch-diverse-Dinge-nicht-für-Ladbergen" Panikkäufen nur schwerlich gesponsort geschweige denn subventioniert werden könnte, auch nicht gegen Werbevertrag per Heckaufkleber
(so lange ist das gar nicht her, dass ich mitleidig lächend diese so originellen Bapperl "sponsored by Daddy" auf der Rückscheibe meines Vordermanns verfolgt hab...) seufz... schon wieder keine Manolo Blahniks diesen Monat (als ob!)...
vielleicht kann ich ja die Abwrackprämie, die ich nicht in Anspruch nehmen werde, weil mein Traumauto seither genau 2500,- Euronen teurer ist (warum kommt mir diese Zahl nur so bekannt vor???), für die Ankurbelung der spätpubertären Motorisationsquote und der Entlastung für Mamataxi- und anschließend Mama-Tanke-geschädigte Alt-Mütter in Anspruch nehmen? Wahrscheinlich wieder nicht……
Montag, 13. April 2009
Endlich down under....
...was für ein herrlicher Tauchgang!
Hundemüde nach zu kurzer weil durchgrübelter (kleine Kinder, kleine Sorgen...) und also lieber durchnähter Nacht, war das erst mal ein Angang, das ganze Gerödel den Hitdorfer Berg runterzupüngeln, um dann festzustellen, dass der See einem schon mit 11° am Ufer in die Füßlinge kriecht, aber wie üblich, ein Atemzug tiefer und diese unbeschreibliche Faszination von "ich gehör hier nicht hin, aber ich darf und kann hier sein" setzt ein... wobei:
wie erklärt man einem Nicht-Taucher, was ein vernunftbegabter Mensch bei diesen Temperaturen und zu dieser Jahreszeit in einem lebensfeindlichen Médium macht, in dem sich ob der Temperaturen die Krebschen nur im Schleichgang bewegen, die Pflanzen noch gar nicht da sind und die Fische in irgendeiner Nische darauf warten, dass es wärmer wird, und sich kaum blicken lassen??
Hm. Ich kann ja nur für mich sprechen. Wer einmal - in meinen Augen bevorzugt in der vertrauten Umgebung eines heimischen Pools und nicht im "ach-das-könnten-wir-auch-mal-machen"-Affekt einen "das-ist-zwar-gefährlich-wenn-man-nicht-weiss-was-man-tut-aber- du-zahlst-ja-also-kriegst-dus-auch-hin"-Schnuppertauchgang in Ägypten absolviert, der erlebt - so er denn eine gewisse Affinität zu Wasser verspürt oder wie meine Tochter schon mit fünf Jahren mit Hilfe eines Strohhalms Stunden unter dem Badewannenpegel verbringt (soll noch mal einer sagen, Mädchen verstünden nix von Physik)- jenen unbeschreiblichen Augenblick, in dem man zum ersten Mal wider jegliches Verständnis unter Wasser atmen kann.
Mag sein, dass das manch einen schockt und ängstigt - fair enough. Wir sind nun mal über das Entwicklungsstadium hinaus, unter Wasser zu leben.
Bei mir löste es einen grenzenlosen Jubel aus, schwer zu erklären. Sagen wir mal so: wenn man wie ich seinen gazellenhaften Körper mit ca. 20 kg zusätzlichem Equipment bis zu 250 m weit in einem 7 mm halt-mich-warm-auch-bei-40°-im-Schatten-Neopren-Anzug ins feuchte Nass befördert hat, hat man sich die kurze Abkühlung redlich verdient, wenn der See wie gesagt mit genüßlich kleinen, kalten Rinnsalen an diversen Körperstellen vorbeiläuft.
Man kann ruhigen Gewissens sagen:ich! mache! Sport!
Dass der Rest dann eigentlich gefuscht ist, weil selbst ich da unten schwerelos die idiotischsten Kapriolen schlagen kann, gleicht sich aus, weil man das ganze Zeugs inklusive darin befindlichem Taucher ja auch irgendwann wieder raus und zurück expedieren darf, darüber denkt man allerdings in diesen Augenblicken nicht nach.
Wozu auch? Es ist unbeschreiblich ruhig, die akkustische Welt besteht aus einem möglichst gleichmäßigen Einatmen-Ausatmen, einer Technik, die in ihrer Einfachheit einer Naturblondine wie mir durchaus entgegen kommt. Das Höchste an Fremdpräsenz ist eigentlich ein gelegentliches Pffft, wenn mein Partner zwecks Höhenregulierung ein wenig Luft in sein Jacket bläst oder blubbel wieder ablässt. Schon sind wir beim zweiten Punkt: Partner.
Man teilt selten im Leben so intensiv wie dort; (immerhin hängt die Sicherheitsreserve meiner Luft freundlich gelb baumelnd an der Hüfte meines Buddys - seine übrigens an meiner!)Dazu gehört ein gewisses Maß an Auslieferung und Vertrauen, wer das nicht kann, kommt da unten schnell in Probleme, wenn was schiefgeht.
Und nichts geht über den gemeinsamen Anblick einer Jungfischschule im Mai, wenn Trilliarden kleiner Fischlis in der Sonne glitzernd um einen drum herum schwärmen (die sind ja nicht blöd! wo ich bin, ist kein Hecht!), eines in Lass-mich-in-Ruh-Stellung im gefluteten Karnickelloch hockenden Edelkrebses oder einen Schwarm riesiger, gefräßiger (Veggie-!)Karpfen, die einem zwar die Prüfung verhageln, aber mit ihrem kuhähnlichen Äseverhalten viel spannender sind als ein abgesteckter Unterwasserkompass-Kurs, und auch viel lustiger, wenn man zwei Meter weiter die grazilen Beine von nichtsahnenden Schwimmerinnen sieht, die schon beim Anblick eines Minifisches im Badewasser boygroup-anblick-ähnliche Geräusche ausstossen. Doch, man kann sich unter Wasser kaputtlachen. Und vieles andere...
Bin ich abgeschweift??? Mädels, bringt das Popcorn wieder weg, das hier geht nicht endlos weiter. Obwohl .... ;-)
Wie gesagt, es war ein entspannter, superschöner Tauchgang. Wir haben ein vom Seepächter versenktes Osterei gefunden und haben nun einmal tauchen frei..
Die Saison ist eröffnet. Schade, dass man da unten nicht nähen kann...
Bei all diesem Schreiben fallen mir einige sehr sentimentale Dinge wieder ein. Man lernt Tauchen am besten dann, wenn man um sich gut geschulte, erfahrene, blondinenerprobte, geduldige Lehrer hat, bei denen man in dem Gefühl, dass man ihnen auch seine noch relativ jungen (Noelle war zehn) Kids anvertrauen kann, sich selbst diesem völlig neuen Lernprozess überlässt. Wobei - um ehrlich zu sein - die Herausforderung bei meiner endlich von ihrem Badewannenstrohhalm befreiten Tochter wohl eher darin lag, mit ihr Flossenschlag zu halten :-)
eine dieser Lehrer ist heute nicht mehr bei uns. Buffy, wo immer du auch bist da hinterm Regenbogen -
wir sehen uns - irgendwann, irgendwo, an irgendeinem See.....
Hundemüde nach zu kurzer weil durchgrübelter (kleine Kinder, kleine Sorgen...) und also lieber durchnähter Nacht, war das erst mal ein Angang, das ganze Gerödel den Hitdorfer Berg runterzupüngeln, um dann festzustellen, dass der See einem schon mit 11° am Ufer in die Füßlinge kriecht, aber wie üblich, ein Atemzug tiefer und diese unbeschreibliche Faszination von "ich gehör hier nicht hin, aber ich darf und kann hier sein" setzt ein... wobei:
wie erklärt man einem Nicht-Taucher, was ein vernunftbegabter Mensch bei diesen Temperaturen und zu dieser Jahreszeit in einem lebensfeindlichen Médium macht, in dem sich ob der Temperaturen die Krebschen nur im Schleichgang bewegen, die Pflanzen noch gar nicht da sind und die Fische in irgendeiner Nische darauf warten, dass es wärmer wird, und sich kaum blicken lassen??
Hm. Ich kann ja nur für mich sprechen. Wer einmal - in meinen Augen bevorzugt in der vertrauten Umgebung eines heimischen Pools und nicht im "ach-das-könnten-wir-auch-mal-machen"-Affekt einen "das-ist-zwar-gefährlich-wenn-man-nicht-weiss-was-man-tut-aber- du-zahlst-ja-also-kriegst-dus-auch-hin"-Schnuppertauchgang in Ägypten absolviert, der erlebt - so er denn eine gewisse Affinität zu Wasser verspürt oder wie meine Tochter schon mit fünf Jahren mit Hilfe eines Strohhalms Stunden unter dem Badewannenpegel verbringt (soll noch mal einer sagen, Mädchen verstünden nix von Physik)- jenen unbeschreiblichen Augenblick, in dem man zum ersten Mal wider jegliches Verständnis unter Wasser atmen kann.
Mag sein, dass das manch einen schockt und ängstigt - fair enough. Wir sind nun mal über das Entwicklungsstadium hinaus, unter Wasser zu leben.
Bei mir löste es einen grenzenlosen Jubel aus, schwer zu erklären. Sagen wir mal so: wenn man wie ich seinen gazellenhaften Körper mit ca. 20 kg zusätzlichem Equipment bis zu 250 m weit in einem 7 mm halt-mich-warm-auch-bei-40°-im-Schatten-Neopren-Anzug ins feuchte Nass befördert hat, hat man sich die kurze Abkühlung redlich verdient, wenn der See wie gesagt mit genüßlich kleinen, kalten Rinnsalen an diversen Körperstellen vorbeiläuft.
Man kann ruhigen Gewissens sagen:ich! mache! Sport!
Dass der Rest dann eigentlich gefuscht ist, weil selbst ich da unten schwerelos die idiotischsten Kapriolen schlagen kann, gleicht sich aus, weil man das ganze Zeugs inklusive darin befindlichem Taucher ja auch irgendwann wieder raus und zurück expedieren darf, darüber denkt man allerdings in diesen Augenblicken nicht nach.
Wozu auch? Es ist unbeschreiblich ruhig, die akkustische Welt besteht aus einem möglichst gleichmäßigen Einatmen-Ausatmen, einer Technik, die in ihrer Einfachheit einer Naturblondine wie mir durchaus entgegen kommt. Das Höchste an Fremdpräsenz ist eigentlich ein gelegentliches Pffft, wenn mein Partner zwecks Höhenregulierung ein wenig Luft in sein Jacket bläst oder blubbel wieder ablässt. Schon sind wir beim zweiten Punkt: Partner.
Man teilt selten im Leben so intensiv wie dort; (immerhin hängt die Sicherheitsreserve meiner Luft freundlich gelb baumelnd an der Hüfte meines Buddys - seine übrigens an meiner!)Dazu gehört ein gewisses Maß an Auslieferung und Vertrauen, wer das nicht kann, kommt da unten schnell in Probleme, wenn was schiefgeht.
Und nichts geht über den gemeinsamen Anblick einer Jungfischschule im Mai, wenn Trilliarden kleiner Fischlis in der Sonne glitzernd um einen drum herum schwärmen (die sind ja nicht blöd! wo ich bin, ist kein Hecht!), eines in Lass-mich-in-Ruh-Stellung im gefluteten Karnickelloch hockenden Edelkrebses oder einen Schwarm riesiger, gefräßiger (Veggie-!)Karpfen, die einem zwar die Prüfung verhageln, aber mit ihrem kuhähnlichen Äseverhalten viel spannender sind als ein abgesteckter Unterwasserkompass-Kurs, und auch viel lustiger, wenn man zwei Meter weiter die grazilen Beine von nichtsahnenden Schwimmerinnen sieht, die schon beim Anblick eines Minifisches im Badewasser boygroup-anblick-ähnliche Geräusche ausstossen. Doch, man kann sich unter Wasser kaputtlachen. Und vieles andere...
Bin ich abgeschweift??? Mädels, bringt das Popcorn wieder weg, das hier geht nicht endlos weiter. Obwohl .... ;-)
Wie gesagt, es war ein entspannter, superschöner Tauchgang. Wir haben ein vom Seepächter versenktes Osterei gefunden und haben nun einmal tauchen frei..
Die Saison ist eröffnet. Schade, dass man da unten nicht nähen kann...
Bei all diesem Schreiben fallen mir einige sehr sentimentale Dinge wieder ein. Man lernt Tauchen am besten dann, wenn man um sich gut geschulte, erfahrene, blondinenerprobte, geduldige Lehrer hat, bei denen man in dem Gefühl, dass man ihnen auch seine noch relativ jungen (Noelle war zehn) Kids anvertrauen kann, sich selbst diesem völlig neuen Lernprozess überlässt. Wobei - um ehrlich zu sein - die Herausforderung bei meiner endlich von ihrem Badewannenstrohhalm befreiten Tochter wohl eher darin lag, mit ihr Flossenschlag zu halten :-)
eine dieser Lehrer ist heute nicht mehr bei uns. Buffy, wo immer du auch bist da hinterm Regenbogen -
wir sehen uns - irgendwann, irgendwo, an irgendeinem See.....
Freitag, 10. April 2009
Was für ein wunderschöner Tag!

Endlich ein paar Tage frei!
Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mich darauf gefreut hab. Und der Tag war gut zu mir, er fing mit einem wunderschönen Ostertauschi an (danke nochmal, meine Bienenbüh!)wir konnten draußen frühstücken, die Kids waren irgendwann alle da, das Wetter war ein Traum, die Garage überraschend aufgeräumt (dank Heinzelpapa), mein Mann im Teich (welch göttlicher Anblick in voller Tauchmontur) ich auch (unfreiwillig, wollte einfach mal wieder Miss-Wet-TShirt sein) die Fische verfressen, die Enten zu Besuch, ein Bärchen fertig, die Grillkohle brannte auf Anhieb... lasst mich nichts verschreien, ich lass es gut sein für heute und hoffe auf morgen....
Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mich darauf gefreut hab. Und der Tag war gut zu mir, er fing mit einem wunderschönen Ostertauschi an (danke nochmal, meine Bienenbüh!)wir konnten draußen frühstücken, die Kids waren irgendwann alle da, das Wetter war ein Traum, die Garage überraschend aufgeräumt (dank Heinzelpapa), mein Mann im Teich (welch göttlicher Anblick in voller Tauchmontur) ich auch (unfreiwillig, wollte einfach mal wieder Miss-Wet-TShirt sein) die Fische verfressen, die Enten zu Besuch, ein Bärchen fertig, die Grillkohle brannte auf Anhieb... lasst mich nichts verschreien, ich lass es gut sein für heute und hoffe auf morgen....
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