Mittwoch, 11. November 2009

Es gibt einen Garten in jeder Kindheit

in dem die Farben kräftiger,
die Luft weicher und der Morgen duftender sind
als sie jemals wieder sein werden.
- Elizabeth Lawrence


Diesen Spruch hab ich gerade auf einem anderen Blog entdeckt.
Und sitz jetzt quasi neben mir.

Mein Garten ist der Hang hinter der Mühle meiner Tante.
Ich habe dort - wie Generationen meiner Cousinen
und auch mein Vater als kleinster Bruder vor mir -
als Kind meine Ferien verbracht.

Wenn ich am Morgen aus dem Fenster "meines" Zimmers guckte
(dank zweier Hardcore-68er Cousins schlief ich
unter einem gewebten Bild von Engels und Marx lol),
dann schaute ich direkt auf einen gigantischen Kirschbaum,
unter dem meist drei bis fünf Schafe grasten und Henriette -
das letzte verbliebene Huhn (sehr klug, das Vieh)
dazwischen rumtuckerte in der Hoffnung, es könnt was für sie abfallen,
wenn die gefüttert werden.
Morgens um sechs, wenn die Sonne so eben hinter dem Mühlteich aufging (
der damals längst verlandet war, aber die Senke heißt immer noch so)
dann war das Licht ein ganz zauberhaftes.
Als ich vor einiger Zeit einen Kurs für autogenes Training gemacht habe,
um endlich mal wieder runter zu kommen, sollten wir uns für eine bestimmte Entspannungstchnik einen Ort vorstellen, an dem wir uns sicher und wohl fühlen.

Ich hab sofort an eine Stelle unter Wasser gedacht,
denn auch da ist es schön und ruhig, und meistens fühl ich mich da sicher.
Aber das hat nicht funktioniert, dort konnt ich mich nicht verlieren.
Und dann zog plötzlich mein Kirschbaum ins Bild, und alles war gut.

Dort bin ich geerdet, auch heute noch.

Meine Tante ist heute vor mehr als 10 Jahren ihren letzten Weg
gegangen.
Sie hat - so mein Onkel - bis zum Schluß auf mich gewartet - vergebens.
Die Gründe dafür sind vielfältig, nicht alle in meiner Schuld
und nicht geeignet für das www.
Ich habs mir nie verziehen.
Vieles von dem was ich bin, bin ich durch sie.

Sechs Jahre später erlöste eine gnädige Macht
meine Tauchlehrerin nach einem Jahr voller Hoffen und Verzweifeln.

Irgendwann, Buffy, irgendwo, an irgendeinem See.

Entschuldigt, wenn mir heute nicht nach Hoppeditz ist...


1 Kommentar:

Sudda Sudda hat gesagt…

Ooohhh. wie schöööönnn...

KNUUUTSCH
Sudda