lach...
nomen est omen, oder wie war das??
Ich kann "früh" um halb fünf Feierabend machen,
zu Hause lockt das leere Haus und eine Menge Ideen, die
eigentlich in dieser Woche schon umgesetzt sein wollten, aber
irgendwie an diesem klebrigen Winterblues hängen geblieben sind...
aaaber - da gibt es ja noch den Porzellangaragenhandel .... in Kaarst, zu dem
meine beste Bordkatze mich neulich gelockt hat, wohl wissend, dass
dann für eine Erbbeteiligung für sie nix mehr über bleibt...
ein Paradies! Geschirr in schlichtem Weiß, shabby chic Deko
und hochwertigste Seidenblumen, Servietten,
alles zum kleinen Kurs - mit dem dezenten Haken,
dass
a) um 18.00 Uhr Feierabend ist und ich meistens mit
genau 10 Minuten Zeitfenster da einfalle und
b) meine doofe neue EC-Karte bei denen nur dann funktioniert,
wenn die Chefin höchstpersönlich mit heilenden Händen
im siebten Versuch das Teil durch den Kartenschlitz zieht,
was mich als Bargeldlose immer in peinliche Situationen bringt...
aber heute!
Frisch mit der traditionellen Altweiberauszahl-in-bar-Sicherheitsprämie
und dank Ganzwochendienstreise mit der nötigen Zeit ausgerüstet,
den angelieferten Kleinlaster mit Porzellan (braucht man IMMER!)
irgendwo im Garten zu verstecken und seinen Inhalt dem
bedenkentragenden Göga nur portionsweise präsentieren zu können,
stürme ich - wie immer erst nach einem Hakenschlagen im Auto,
weil ich diese dämliche Ausfahrt NIE
im ersten Anlauf treffe - das Anwesen.
Und finde mich im schneidenden Wind vor einem verzurrten Gartentor
mit dem schicksalsträchtigen Schild:
Altweiber ab 16.00 Uhr geschlossen.
Nun denn.
Nachdem ich mich ja vorhin noch aufgeregt hab, dass unsere
armen Lidlmädchen am Rosenmontag den ganzen (!) Tag arbeiten
müssen, kann ich den Porzellandamen wohl kaum verdenken,
dass sie sich ins närrische Treiben stürzen möchten.
Meine Kids sind nicht daheim, als ich komme.
Ich schau im Netz mal kurz nach, ob die Welpen
von Frau Fuchs schon da sind (sind sie!!!sooo süß),
ob Westlotto villeicht ein altes Los von mir gefunden hat und
nun den Jackpot an mich verlost hat,
ob die Toscanatante zu unseren Gunsten
das versprochene Zimmer wieder geräumt hat -
ob Susanne die Hoffnung auf ihr Paket aufgegeben und mir
via mail die Freundschaft gekündigt hat
(tus nicht! Es ist unterwegs!!!!!)-
nüscht.
Draußen pfeift der eiskalte Wind.
Gute Gelegenheit, die Ruhe im Haus zu nutzen
und eine Runde durch die Badewanne zu drehen.
"Mama, das Wasser läuft über!"
Mich durchfährt ein gigantisches Huch! wo kommt die denn her?
und schlüpfe in die Wanne.
"Kannst du bitte nicht abschließen ("Doch, bitte!")
ich brauch gleich mein Duschzeug." Seufz. Dahin die Ruhe.
Kurz darauf brummt das erstgeborene Bärenstimmchen durchs Haus.
Hetzt von Zimmer zu Waschküche, treppauf, treppab..
Drei Telefone bimmeln gleichzeitig,
ans Festnetz geht natürlich niemand.
Ich verlasse seufzend den lauwarmen Hort der Entspannung,
hier ist mehr Betrieb als auf dem Ddorfer Hauptbahnhof.
Ok.
Zwei Minuten später schweben Einmeterneunundneunzigkommafünf auf 100 kg verteilt die Holztreppe runter: "Bin weg!" "Viel Spaß. Wie lange?" "Keine Ahnung" rumms.
Ok.
Noch zwei Minuten später schwebt ersteine Parfumwolke, dann
der dazugehörige rote Rauschgoldengel in voller Brezelage
heran und piepst "Bin weg" "Viele Grüße. Wie lange?" "Keine Ahnung" rumms.
Und nun sitzt das alte Weib halbfeucht im Jogginganzug
vor dem Rechner und traut sich nicht das Radio einzuschalten,
weil wahrscheinlich geballte Karnevalsfreude durch den Äther knallt.
Ich brauch heut kein Pferd auf dem Flur.
Mein Skaldeman liegt heute übrigens über 2...
